Mein Großvater erzählte mir von einem Weihnachtsfest aus seiner Kindheit. Für die kinderreiche Familie war nicht viel Geld da. Und so kam es, dass die Eltern den Kindern ankündigten, dass sie dieses Mal keine Geschenke bekommen würden. Und so war es am Heiligabend dann auch. Alle Kinder bekamen einen Teller mit Weihnachtsgebäck, aber nicht mehr. Mein Großvater erzählt von diesem Weihnachten als eins der schönsten, das er erlebt hat. Bei den Nachbarn gab es mehr Geld und deshalb auch tolle Geschenke und doch war der Heiligabend dort geprägt von Ärger und Streit.
Diese Geschichte bedeutet nicht, dass Geschenke ein Weihnachtsfest kaputt machen. Aber sie bedeutet, dass es Wichtigeres gibt. Und wenn wir dieses Wichtigere vergessen, dann helfen alle Geschenke der Welt nicht. Wenn Geschenke die Liebe ausdrücken, die zum Fest der Liebe gehört, dann sind sie eine wunderbare Nebensache. Aber wenn wir die Hauptsache vergessen, wenn sie nur eine leere Form sind, dann bedeuten sie letztlich nichts. Nicht die Geschenke machen Weihnachten. Die Liebe – Gottes Liebe für uns und unsere Liebe füreinander – macht Weihnachten.